Münzen Blog

Nachdem vor wenigen Tagen bereits die Entscheidung um das Design der deutschen 10 Euro Gedenkmünze anlässlich des 125. Geburtstages von Franz Kafka gefallen ist, sind nun auch die Entwürfe für das zukünftige Motiv der 10 Euro Gedenkmünze zum 150. Geburtstag von Max Planck (1858 – 1947), welche ebenso im Laufe des Jahres 2008 erscheint, veröffentlicht worden. Ein Jury, diesmal unter dem Vorsitz des Künstlers Ulrich Böhme aus Stuttgart, hat die Wahl allerdings schon am 10. Mai 2007 getroffen und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:

1. Platz – Michael Otto

Auf den ersten Platz ist der Entwurf von Michael Otto aus Rodenbach gelandet. Neben einer Darstellung von Max Planck selber, findet eine (symbolische) Darstellung des planckschen Strahlungsgesetz – eines der Forschungsgebiete, auf das Max Planck besonderen Wert legte – Platz auf der Bildseite. Die Jury lobt diese Verbindung mit folgenden Worten:

Die Darstellung der Bildseite bringt durch die Kombination von Portrait und wissenschaftlicher Graphik einen Moment der Erkenntnis zum Ausdruck und macht so den Akt wissenschaftlicher Kreativität unmittelbar anschaulich.

Die Wertseite kann ebenso überzeugen und rundet damit eine insgesamt gelunge Münze ab, die sicherlich auch in natura überzeugen wird.

2. Platz – Marek Lipowski

Platz zwei geht an den eingereichten Entwurf von Marek Lipowski aus der Hauptstadt Berlin. Er hat sich bei der Gestaltung der Bildseite ganz auf die Darstellung der planckschen Strahlungsspektren konzentriert, was durchaus gelungen ist. Mittig angeordnet findet man auf dieser Münzseite – neben der Umschrift „150. Geburtstag Max Planck“, welche auf allen Entwürfen erscheint – außerdem die zugehörige Formel „E = h*v“ des Strahlungsgesetzes. Was die Jury mit:

Die Kurvendynamik auf der Bildseite wiederholt sich im Schwung des Adlers auf der Wertseite.

beschreibt, gefällt mir persönlich ausgesprochen gut und hätte das Potenzial für eine der schönsten Wertseiten im Zeitalter der deutschen 10 Euro Gedenkmünzen gehabt. Wie seht ihr das?

3. Platz – Lucia Maria Hardegen

Lucia Maria Hardegen aus Bonn, die sich für den drittplatzierten Entwurf verantwortlich zeichnet, hat bei der Gestaltung der Bildseite vor allem das Portrait von Max Planck in den Vordergrund gerückt. Unauffälliger im Hintergrund findet aber auch in Ihren Entwurf die Wärmekurve von Planck Platz. Die Wertseite ist aus meiner Sicht nichts besonderes. Kritisch bewertet die Jury an diesem Entwurf zum einen das gewählte Portrait, welches die Persönlichkeit von Max Planck nur in bedingten Maße zum Ausdruck bringt, und andererseits die Anordnung der Sterne auf der Wertseite.

4. Platz – Karl Wunderlich

Das ungewöhnlichste Design aus den vorgestellten Entwürfen stammt von Karl Wunderlich aus Berlin und landete an Ende auf dem vierten Platz. Als Motiv für die Bildseite wählte er dabei das Motiv der Strahlung im schwarzen Körper. Eine mögliches Problem, was ich dabei sehe, hat auch die Jury erkannt:

Die Schwierigkeit, einen Zusammenhang zwischen Max Planck und der Darstellung auf der Bildseite herzustellen, bleibt ein Problem.

Die Wertseite harmoniert mit der Bildseite, ist für sich gestellt aber wahrlich keine Augenweide, was von der Jury bemängelten Anordnung der Sterne möglicherweise noch verstärkt wird.

Quelle (Bilder): Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Die Randschrift der Münze, welche in Stuttgart geprägt werden wird, lautet: „DEM ANWENDEN MUSS DAS ERKENNEN VORAUSGEHEN“.

Am 24. Juli 2007 von Karsten unter Deutschland abgelegt