Entwurf der 10 Euro Münze Gorch Fock 2008

Am 12. Juli 2007 hat eine Jury über das Design der deutschen 10 Euro Gedenkmünze „50 Jahre Gorch Fock“ entschieden und nun hat das „Bauamt für Bauwesen und Raumordnung“ die Ergebnisse veröffentlicht, womit jetzt schon die Motive von vier Gedenkmünzen aus Deutschland im Jahr 2008 feststehen. Gemeinsam mit der, im letzten Jahr erschienenen, Gedenkmünze „650 Jahre Städtehanse“ reiht sich die Ausgabe in die Reihe der Schiffsmotiv-Münzen. Passend dazu wird die auch wieder in der Hamburger Münze (J) geprägt. Die Randschrift der Münze lautet: SEEFAHRT IST NOT

1. Platz – Frantisek Chochola

Den Siegerentwurf stammt bezeichnenderweise von dem Hamburger Künstler Frantisek Chochola. Er hat sich für eine verhältnismäßig detaillierte Abbildung der Gorch Fock entschieden. Darunter bietet die Bildseite Platz für ein Schriftfeld mit verschiedenen Informationen zu dem Schiff. Die Umschrift, welche auf allen Entwürfen vorhanden ist, zeigt die Worte: „50 JAHRE GORCH FOCK“. Der Bundesadler auf der Wertseite der Münze ist etwas eigenwillig gestaltet, kann aber zumindest mich überzeugen (und die Jury wohl gleichermaßen). Insgesamt ein gelungener Entwurf, der vermutlich besonders bei der Spiegelglanz-Ausgabe seinen Reiz zeigt.

Siegerentwurf 10 Euro Münze Gorch Fock

2. Platz – Erika Binz-Blanke

Platz zwei belegt die Künstlerin Erika Binz-Blanke aus Baden-Baden mit ihrem Entwurf. Ebenso wie beim Siegerbeitrag, hat auch sie auf detailgetreue Abbildung der Gorch Fock Wert gelegt. Darüberhinaus misst sie dem Albatros – Galionsfigur des Schiffes – auf der Bildseite eine besondere Bedeutung bei. Leider muss ich aber auch sagen, dass die Gestaltung der gesamten Wertseite nicht wirklich überzeugen kann und so bin ich geneigt zu sagen: Schade um die schöne Bildseite! Ähnlich hat dies wohl auch die Jury gesehen, schreibt sie doch: „Die zu freie künstlerische Gestaltung der Wertseite hat eine bessere Platzierung verhindert.“.

Platz 2 10 Euro Gedenkmünze Gorch Fock

3. Platz – Ulrich Böhme

Der Stuttgarter Ulrich Böhme verbindet auf der Bildseite seines Entwurfes zwei verschiedene Darstellungen der Gorch Fock: Im oberen Teil eine klassische Sicht auf das Sicht und im unterem Bereich eine netzartige „Nachbildung“. Die gewählte Schrift auf beiden Münzseiten erinnert mich stark an eine Computerschrift und „wirkt bezüglich des Ereignisses unpassend“ (Jury). Der Bundesadler wiederum nimmt die Gestaltung der netzähnlichen Struktur der Gorch Fock auf der Bildseite wieder auf.

Platz 3 Münze 50 Jahre Gorch Fock

4. Platz – Carsten Mahn

Zu guter letzt der viertplatzierte Entwurf, welcher von Carsten Mahn aus Berlin gestaltet wurde. Dieser wählte für die Bildseite ebenfalls eine Verbindung von zwei Motiven. So ist im oberen Abschnitt eine Darstellung einer typischen Szene auf der Hohen See zu sehen; darunter eine Abbildung des Schiffes, welche in ihrer Gestaltung allerdings nicht mit den besser platzierten Wettbewerbs-Beiträgen mithalten. Die Wertseite – inklusive Bundesadler – hingegen überzeugt, zumindest mich, wieder.

4. Platz 10 Euro Gedenkmünze Gorch Fock

Am Schluss wieder meine obligatorische Frage: Seid ihr einverstanden mit der Jury-Entscheidung oder hättet ihr andere Favoriten gehabt? Ich für meinen Teil bin zufrieden mit dem Siegerentwurf, wobei ich der Bildseite des zweiten Platzes den Vorzug gegeben hätte.

8 Kommentare zu “Entwurf der 10 Euro Münze Gorch Fock 2008”

  1. Ich bin sehr zufrieden mit der Juryentscheidung wenn man sich alle vier so Motive anschaut. Der dritte Platz geht gar nicht, finde ich voll daneben.

    Welche Bedeutung steckt eigentlich hinter der Randinschrift: „Seefahrt ist Not“?

  2. „Seefahrt ist Not“ lautet ein berühmter Romantitel Gorch Focks.
    Ansonsten scheint Herr Chochola bald zum meistprämierten 10-Euro-Gestalter zu werden, gut daß der Adler diesmal von seinem sonstigen Stil (documenta,ISS, Kafka) abweicht.
    Vielen Dank an den Admin für die ständig brandneue Info zum Ergebnis! Schade nur, wenn die sonstigen Diskussionen meist nur um die Auflagenzahlen und zu erwartenden Preissteigerungen kreisen. Die Preise auf eBay usw. entstehen doch nur durch Scheinbieterei der Münzhändler selbst. Werden sich alle jene nochmal wundern, wer Ihnen Ihre schönen Münzen später einmal abkaufen wird…nämlich zum Einkaufspreis oder Nominalwert!

  3. Mir persönlich gefällt der 2.Platz besser.
    Der 3.Platz geht gar nicht.

  4. Also der Bundesadler der Siegermünze wirkt eher wie ein halb verhungertes Suppenhuhn, das gerade gewürgt wurde. Wäre keinesfalls mein Sieger gewesen. Mein Favorit wäre Platz 2 gewesen, und gerade die Rückseite! Die Sterne endlich mal nicht in einer aufgereiht, wie bei einer Halskette, sondern frei verteilt, fast wie Sterne bei klarem Wetter auf hoher See. Überhaupt für mich die einzige Rückseite von allen Entwürfen die überzeugt. Schriftfelder auf Münzen, wie beim Siegerentwurf mag ich gar nicht, wirkt auf mich eher wie eine Medallie.

  5. Die Darstellung des Schiffs gefällt mir bei Binz-Blanke am besten; die Adlerseite ist m.E. weder bei ihr noch bei Chochola gelungen. Und Platz 3 und 4 sagen mir nicht zu. Übrigens: Den Spruch „Seefahrt ist not“ hat Gorch Fock von Pompejus übernommen – schon der fand, dass „navigare necesse est“ …

  6. Also mir gefällt die zweite Platzierung am besten, sowohl die Bild als auch die Wertseite. Die Sterne in ein Netz zu knüpfen ist eine geniale Idee. Diese Münze wäre definitiv ein Highlight in der Sammlung geworden! Leider sprechen mich die anderen Entwürfe nur wenig an.

  7. also mich wundert immer, daß meistens der Entwurf gewinnt, der den häßlichsten Adler zeigt. Natürlich soll die Wertseite mit der Bildseite korrespondieren, aber müssen sie so schrecklich sein? Der Entwurf 2 gefällt mir am besten. Auch der Alder (Schwingen in Segelform). Auch den Bundesvogel bei Entwurf 4 finde ich gelungen.

  8. Auch mir gefällt der zweite Entwurf wesentlich besser als der Siegerentwurf. Und zwar inkl. der Wertseite.
    Ok, sie ist etwas verspielt, aber sie trifft das Thema auf vortreffliche Weise, und wo steht geschrieben, dass der Adler immer zentral auf dem Münzgrund stehen muss?
    Auch die Bildseite ist wesntlich dynamischer als beim ersten Entwurf – und schließlih fährt die Gorch Fock ja noch und steht nicht in einem Museum, wie man beim Chocola-Entwurf vermuten könnte. Schade – da hat die Jury diesem schönen Münzthema keinen Gefallen getan!