Entwürfe für die 10 Euro Münze Konrad Zuse 2010

Bereits am 19. Februar 2009 hat eine siebenköpfige Jury – unter dem Vorsitz des Künstlers Prof. Ulrich Böhme – über den Entwurf für die deutsche 10 Euro Gedenkmünze zum 100. Geburtstag von Konrad Zuse, welche 2010 erscheinen wird, entschieden. Wie gewohnt wurden nun die ersten vier Plätze, von insgesamt 15 Wettbewerbsbeiträgen, veröffentlicht:

1. Platz – Heinz Hoyer

Siegerentwurf: 10 Euro Münze Konrad Zuse

Letztens hatte die FAZ erst über Heinz Hoyer (und seine Frau) berichtet und nun gewinnt er gleich den nächsten Münzwettbewerb. Neben einen Portrait des Geehrten Konrad Zuse stehen auf der Bildseite die Binärzahlen „0“ und „1“ im Vordergrund. Am Rand sind außerdem die Bezeichnungen der legendären Zuse-Rechner zu lesen. Im oberen Teil der Münze sind Lochstreifen abgebildet. Der Bundesadler ist klassisch gut; darauf kann man sich bei Heinz Hoyer eigentlich immer verlassen (und mir gefällt es). Insgesamt kann ich mich mit der Gestaltung gut anfreunden.

2. Platz – Herwig Otto

2. Platz: 10 Euro Konrad Zuse 2010

Den zweiten Platz konnte der Künstler Herwig Otto aus Rodenbach für sich gewinnen. Gelungen ist ihm dies mit einer Abbildung von Konrad Zuse beim Arbeiten. Auf der Bildseite sieht man den jungen Zuse beim Einlegen eines Lochstreifens in die Z4. Die Lebensdaten des Konstrukteurs findet man im rechten Bildbereich angeordnet. Eine ähnliche Bildaufteilung wurde versucht auf die Wertseite zu übertragen, wobei dies leider nicht überzeugend gelungen ist. Die Jury meint hierzu: „Die Übernahme der Schriftzüge auf der Wertseite wie auf der Bildseite führt zu einer Beeinträchtigung der Adlerdarstellung.“

3. Platz – Werner Godec

3. Platz: 10 Euro Gedenkmünze Zuse

Der Pforzheimer Künstler Werner Godec konnte mit seinen Entwurf den dritten Platz erreichen. Zu sehen sind auf seiner Bildseite ein Portrait von Konrad Zuse, die Rechenmaschine Z3 und das Logo der Firma Zuse. Kritisch bemerkt wird von der Jury der fehlende Zusammenhang zwischen den einzelnen Bildelementen. Die Gestaltung der Wertseite gefällt mir persönlich ausgesprochen gut, wobei die Jury sich wohl gewünscht hätte, dass hier nochmals gestalterische Elemente der Bildseite mit aufgegriffen werden.

4. Platz – Hagen Täuscher

4. Platz: 10 Euro Münze Konrad Zuse

Der vierte Platz ist mit Hagen Täuscher an einem Berliner Künstler gegangen. Als erstes ist mir bei der Bildseite die „100“ aufgefallen und tatsächlich hat auch die Jury dies später kritisiert, mit dem Hinweis auf die Verwechslungsgefahr bzgl. des Münzwertes. Ansonsten ist auf der Bildseite ein stilisiertes Profil von Konrad Zuse zu sehen. Desweiteren arbeitet Täuscher ebenfalls mit Lochstreifen und den Ziffern des binären Systems. Bei der Gestaltung des Bundesadlers versucht der Künstler das Motiv der Lochstreifen wieder aufzugreifen – wems gefällt…

Fazit: Wie bereits angedeutet gefällt mir der Siegerentwurf auch am besten. Bei den übrigen Platzierungen tue ich mich hingegen schwerer. Letztendlich würde ich wohl bei den jetzigen Platzierungen bleiben. Am liebsten wäre mir wohl eine Kombination der Bildseite von Platz 2 und der Wertseite von Platz 3 gewesen. Wie sieht es bei euch aus?

4 Kommentare zu “Entwürfe für die 10 Euro Münze Konrad Zuse 2010”

  1. Als Gesamtbild gefällt mir tatsächlich auch der Entwurf von der Hoyers am Besten. Sehr gelungen.

    Der Adler vom Platz 2 geht gar nicht. Sieht irgendwie aus wie der Gummivogel von Gottlieb Wendehals.

    Schade das es keinen abstrakteren Entwurf ohne Portrait gab. Zu dem Thema hätte das mal gut gepasst.

  2. Bis auf den dürren Adler gefällt mir der Siegerentwurf ganz gut. Der Adler des letztplazierten gefällt mir am besten, aber auch der dritte Vogelentwurf ist nicht schlecht. Ein Adler sollte würdevoll und mit breiter Brust dargestellt werden, solche halbverhungerten „Hühner“ wie aus den entwürfen 1 und 2 erinnern eher an (Pleite-)Geier.

    Gruß johndoe

  3. Die Adler sind oft der Kritikpunkt an den Gedenkmünzen. Da waren in den letzten Jahren schon ein paar „Vögel“ dabei.

    Einer der gelungensten Adler findet sich nach meiner Meinung immer noch auf dem 5 DM Stück ab 1974. Zur Erinnerung: http://www.reppa.de/3096-5_DM_Adler.htm

    Der schlimmste Vogel der jüngeren Vergangenheit befand sich auf der Gedenkmünze 50 Jahre Saarland. Zitat (hab‘ ich mal irgendwo gelesen): „Eine brennende Banane mit Krallen, aus der ein Stück Klopapier herabhängt“. Finde ich ganz passend beschrieben: http://www.silber.de/bilder/10_euro_gedenkmuenze_bundesland_saarland_2007_gr.jpg

  4. 2 Platz bei Vorderseite, in Verbindung mit Adlerseite des 1. oder 3. Preises fände ich am schönsten.

    Dirk