Polnische Regierung um Euro-Einführung bemüht

Polen gehörte ja bisher zu einem der „neuen“ EU-Länder, die es mit der Euro-Einführung nicht besonders eilig hatten. Doch mit dem kürzlichem Machtwechsel scheint Polen auch in dieser Frage eine neue Position einzunehmen. Und so strebt die neue Regierung mit dem Ministerpräsidenten Donald Trusk eine rasche Einführung des Euros im Lande an.

Allerdings ist man auch realistisch und das bedeutet, dass die Euro-Einführung vor dem Jahr 2012 wohl nicht möglich sein wird. Diese Verzögerung lässt sich hauptsächlich auf wirtschaftliche Gründe zurückführen. So scheint es Polen kurzfristig nicht zu gelingen die obligatorischen Maastrichtkriterien einzuhalten. Dies gilt vor allem für die hohe Inflationsrate, welche mit vier Prozent das Ziel derzeit noch deutlich verfehlt, aber auch eine zu hohe Staatsverschuldung von Polen. Dazu kommt desweiteren ein politisches Problem, denn für die Euro-Einführung ist eine Verfassungsänderung notwendig und diese kann nur mit einer 2/3-Mehrheit des polnischen Parlaments beschlossen werden. Damit wird eine Zustimmung unwahrscheinlich, da sich die Nationalkonservativen vermutlich gegen den Euro aussprechen würden.

Allerdings steht Polen mit der Tatsache einer „relativ“ weit entfernt liegenden Euro-Einführung nicht alleine dar. So müssen zumindest auch Tschechien und Ungarn noch bis 2012 auf den Euro warten. Langeweile gibt es für die Sammler in der Zwischenzeit trotzdem nicht, denn schon zum Jahresbeginn 2009 strebt die Slowakei eine Euro-Einführung im Land an.

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