Münzwettbewerb zur 10 Euro Münze Schumann 2010
Nach einer kleinen Blogpause (nach allem was ich gesehen habe, scheint ihr keine großen Neuigkeiten verpasst zu haben in der Zwischenzeit) geht es diesmal um eine Münze, die erst im Jahr 2010 erscheinen wird. Und zwar wurde bereits im März von einer siebenköpfigen Jury – unter Vorsitz von Frantisek Chochola – über die Gestaltung der deutschen 10 Euro Gedenkmünze zu Ehren des Komponisten Robert Schumann, welcher im kommenden Jahr seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte, entschieden. Im Folgenden also die vier bestplatzierten Entwürfe mit Begründungen der Jury und persönlichen Anmerkungen von mir:
1. Platz – Prof. Christian Höpfner
An den Entwürfen von Prof. Christian Höpfner aus Berlin scheint man offensichtlich gefallen gefunden zu haben. Nachdem dieser bereits den vorausgehenden Münzwettbewerb für die 10 Euro Gedenkmünze „Gräfin Dönhoff“ für sich entscheiden konnte, liegt er auch diesmal wieder auf dem ersten Platz. Entscheidenten Einfluss auf seinen Erfolg scheint die Wahl der Motivvorlage gewesen zu sein. Das Bildnis, welches seinerzeit vom Dresdner Künstler Rietschel angefertigt wurde, erreichte schon in der damaligen Zeit einen hohen Bekanntheitsgrad und so äußert sich die Jury zu der Umsetzung auf dem Münzentwurf folgendermaßen: „Insofern ist die Wahl und die gelungene Umsetzung dieses Portraits als Motiv für die Gedenkmünze des großen Romantikers unter den deutschen Komponisten als ideal zu bezeichnen.“
Mein Urteil zur Gestaltung der Bildseite lautet eher „langweilig“. Immerhin kann ich mich mit der Umsetzung des Bundesadlers schon viel mehr anfreunden und die Jury hat diesen bekannterweise ebenfalls positiv beurteilt, immerhin bezeichnet sie ihn als „gut proportionierte[n] und grafisch kraftvoll gestaltete[n] Adler“.
2. Platz – Erich Ott
Der Münchner Erich Ott hat als Vorlage für seinen Entwurf ein Foto von Schumann, im Alter von etwa 40 Jahren, gewählt. Die Jury sieht darauf „einen sehr ernst blickenden Menschen“ mit Ahnungen auf die bevorstehenden schweren Jahre. Mir gefällt es allerdings wesentlich besser, als die Umsetzung auf dem Siegerentwurf. Immerhin ist so jedenfalls eine wesentlich bessere Ausfüllung der Bildfläche gelungen. Und der Adler ist bei Ott gewohnt klassisch, gut, wenngleich diesmal in einer ovalen Form.
3. Platz – Carsten Theumer
Den dritten Platz konnte Carsten Theumer aus Höhnstedt mit seinem Entwurf belegen. Er entschied sich ebenfalls für ein Portrait, welches dem erstplatzierten Entwurf in vielerlei Hinsicht ähnelt, vielleicht noch etwas detailreicher ist, sodass auch die Jury urteilt: „ein in allen Details treffendes Portrait Schumanns“. Da auch die Wertseite gelungen ist, gefällt mir dieser Entwurf im Gesamtvergleich besser als Platz 1.
4. Platz – Pauline Hoff
Die Berlinerin Pauline Hoff konnte mit ihrem Wettbewerbsbeitrag immerhin noch den vierten Platz für sich gewinnen. Gelungen ist ihr dies mit einer völlig anderen Idee, als wir sie von den ersten drei Plätzen her kennen. Auf der Bildseite hat sie sich für einen Schattenriss von Robert Schumann entschieden und den Hintergrund mit Musiknoten des Komponisten gefüllt. Allerdings äußert sich die Jury auch kritisch: „Als problematisch wird die Verwendung von Groß- und Kleinbuchstaben in der umlaufenden Inschrift auf der Bildseite gesehen“.
Zusammenfassend muss ich feststellen, dass mich keiner der veröffentlichten Entwürfe hundertprozentig überzeugen konnte, wobei ein solches Thema natürlich auch schwierig umzusetzen ist. Dennoch habe ich bei den Platzierungen eine andere Reihenfolge: 2-3-4-1
Wie sieht eure Beurteilung der Jury-Entscheidung aus?
Am 30. April 2009 von Karsten unter Deutschland abgelegt
Hallo,
ich würde mich der Reihenfolge 2-3-4-1 anschließen. Entwurf vier finde ich zwar vom Grundgedanken her nicht schlecht, allerdings überzeugt mich die Idee des Schattenbilds nicht. Hätte sich die Gestalterin hier für ein detailgetreues Bildnis entschieden, wäre dieser Entwurf meine Nummer 1.
Beste Grüße
Robert
Wieder eine der Münzen, bei der man sich schämen muss, sie in seine Sammlung aufnehmen zu müssen !
Ich wünschte mir mehr österreichischen Flair auf unseren Gedenkmünzen 😉
Alle Motive beschämend & unwürdig ausgeprägt zu werden…Tipp: wenn schon, dann statt 2 Millionen nur 200.000 ausprägen: das gäbe dann wenigstens den 1. Preis in der Kategorie „hässliche, aber seltene und somit wertvolle Münze“.
Dirk
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