Münzen Blog

Am 6. Juni 2008 wurde über die Gestaltung einer weiteren deutschen 10 Euro Gedenkmünze, die im Jahr 2009 erscheinen wird, entschieden. Die Wahl für die 10 Euro Münze „600 Jahre Universität Leipzig“ wurde dabei von einer siebenköpfigen Jury, unter Vorsitz des Künstlers Prof. Bern Göbel, getroffen – und wenn ich das einmal voranstellen darf: Meiner Meinung nach war es diesmal eine gute Wahl.

Gewonnen hat letztendlich der Entwurf von Dietrich Dorfstecher aus Berlin. Seine Bildseite setzt sich aus drei Bildelementen zusammen: Dem Siegel der Leipziger Universität, einem Bildnis von Gottfried Wilhelm Leibniz – der in Leipzig selber studiert hat und später als Lehrer an der Universität tätig war – sowie im unteren Bereich der Münze eine Abbildung des Neubaus der Universität. Weiterhin wird mit dem Schriftzug „600 Jahre Universität Leipzig“ und den Jahreszahlen „1409 – 2009“ auf den Anlass der Münzausgabe hingewiesen. Die Wertseite – mit dem Bundesadler – gefällt mir einfach. Rundum gelungener Entwurf, der verdientermaßen auf dem ersten Platz gelandet ist 🙂 .

Platz 2 geht an die Künstlerin Katrin Pannicke aus Halle mit einem, aus meiner Sicht, eher durchschnittlichen Entwurf. In den Mittelpunkt hat sie das Siegel der Universität gestellt. Insgesamt aber eher eine abstrakte Gestaltung, in welcher die Jury „Vielfalt und Vernetzung der Wissenschaft in Vergangenheit und Gegenwart“ sieht. Die Wertseite harmoniert mit der Bildseite, ist ok, aber nichts Außergewöhnliches. Kritisiert wird der, auf dem ersten Blick, fehlende thematische Bezug zur Universität Leipzig.

Den dritten Platz konnte der Berliner Künstler Till Mainz mit einem Entwurf für sich verbuchen, der sich deutlich von sonst üblichen Gestaltungen unterscheidet. Die Darstellung seiner Bildseite geht von Gottfried Wilhelm Leibniz aus. Verschlungene Bänder, die für die verschiedenen Wissenschaftsfelder an der Universität stehen, verbinden ihn mit drei Gebäuden der Uni, wovon das aktuell im Bau befindliche Gebäude in zentraler Position angeordnet ist. Auf der Wertseite „erscheint dem Preisgericht der […] angeordnete Adler nicht hinreichend würdevoll“, womit ich durchaus übereinstimme.

Und zu guter letzt: Der viertplatzierte Entwurf stammt von Othmas Kukula aus Neuhausen. Auch hier ist auf der Bildseite das Universitätssiegel zu sehen. Darüberhinaus wird die Universitätsbibliothek symbolisch angedeutet. Die Verbindung von Moderne (Computer) und Mittelalter (Leonardo da Vinci) wird von der Jury als „interessant gestaltet“ bezeichnet, lässt aber den konkreten Bezug zur Universität Leipzig vermissen. Auch der Adler auf der Wertseite „wirkt […] nicht so hoheitlich überzeugend“.

Am 8. Juli 2008 von Karsten unter Deutschland abgelegt