Deutsche Münzsammler – Männlich & konservativ

Ich hatte seinerzeit bereits auf die Umfrage des Bundesfinanzministeriums im Blog hingewiesen. In der aktuellen Prägefrisch-Zeitschrift sind nun die Ergebnisse der Meinungsumfrage veröffentlicht wurden und da lohnt es sich m.E. einmal einen etwas genaueren Blick drauf zu werfen. Ich möchte nicht alle Fragen kommentieren, aber einige interessante Themen und vor allem Antworten sind doch zu finden.

Die Eingangsfeststellung überrascht dabei allerdings sicher nicht: Die deutschen Münzsammler sind überwiegend männlich; gerade einmal 7,91% der Teilnehmer waren weiblich. Erwähnenswert sind danach vor allem die Fragen nach einer zusätzlichen (kleineren) Goldmünze und innovativen Münzen (z.B. neue Münzmetalle oder andere Formen) aus Deutschland. Dabei stellt sich heraus, dass die deutschen Münzsammler (bzw. zumindest die Teilnehmer an der Umfrage) durchaus konservativ in Sachen Ausgabepolitik eingestellt sind.

Überraschend für mich zunächst einmal, dass 85,96% zufrieden mit den Bezugsmöglichkeiten für die deutschen Euro-Goldmünzen sind. Lediglich 11,70% haben überhaupt Verbesserungsvorschläge gemacht. Darunter beispielsweise der Wunsch nach freier Wahl einer Prägestätte, welcher in Foren normalerweise ständig genannt wird. Nachfolgend hielten es aber immerhin 44,22% der Teilnehmer für „wünschenswert“ die Goldmünze nach einem bestimmten Prägezeichen zu bestellen.

Im Hinblick auf die Fragen nach einer kleineren deutschen Goldmünze ergibt sich ein gemischtes Bild. Die jüngst massive Goldpreissteigerung war im Sommer freilich auch noch nicht in dem Maße abzusehen. Von den Befragten würden immerhin 47,87% diese Goldmünze sammeln (davon 40,70% zusätzlich und 7,17% anstelle der UNESCO-Serie), für 46,97% käme dies nicht in Frage. Demnach gäbe es durchaus einen Markt für eine kleinere Goldmünze in Deutschland und die Anzeichen für die Ausgabe der Münze verdichten sich (im Raum stehen derzeit folgende Eckpunkte für die neue Serie: Nominal: 20 Euro / Thema: Deutscher Wald /Laufzeit: 6 Ausgaben). Die Auflage würde sicher deutlich geringer als bei den 100 Euro Goldmünzen ausfallen.

Während sich die deutschen Sammler für eine weitere Goldmünze also durchaus noch begeistern können, so sinkt die Zustimmung für Münzen aus anderen Metallen (z.B. Titan) oder mit anderen Formen (z.B. eckig) doch rapide. Gerade einmal 19,70% würden die Herausgabe dieser Gedenkmünzen begrüßen, 78,95% sind dagegen skeptisch.

Losgelöst von diesen Komplexen steht die Frage nach der Ausprägung des Feingewichts auf den deutschen Goldmünzen. Eine deutliche Mehrheit von 67,73% fände dies gut. Aus der Reaktion: „Wichtige neue Informationen sind für uns der überwiegende Wunsch nach der Ausprägung des Feingewichts auf der Münze“ lässt sich schließen, dass dies demnächst umgesetzt werden dürfte.

Alle Ergebnisse lassen sich der aktuellen Prägefrisch auf Seite 13 nachlesen.

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