10 Euro Münze Franz Liszt 2011

Diese Woche ist die erste deutsche 10 Euro Gedenkmünze aus dem Jahr 2011 erschienen. Die Ausgabe zum 200. Geburtstag von Franz Liszt ist gleichzeitig die erste 10 Euro Münze aus Deutschland, die nicht mehr in Sterlingsilber geprägt wurde. Trotzdem wird es auch weiterhin die gewohnten Infos zur neuesten Münzausgabe geben:

(pdn) Die erste 10-Euro-Gedenkmünze des Jahrgangs 2011 feiert den 200. Geburtstag des weltberühmten Pianisten und Komponisten Franz Liszt. Die Gedenkmünze zeichnet sich zum einen durch ihre ungewöhnlich eindrucksvolle Gestaltung aus; zum anderen ist sie die erste deutsche Euromünze, die in einer neuen, reduzierten Silberlegierung zu den Sammlern kommt.

Franz Liszt ist ein Superstar der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, dessen Lebensgeschichte und Karriere von vielen Brüchen und Widersprüchen gekennzeichnet war. Doch genau das macht ja bekannte Zeitgenossen ebenso wie die Münzen, die ihnen zu Ehren herausgegeben werden, so interessant. Franz Liszt wird am 22. Oktober 1811 im damals ungarischen Raiding (heute österreichisches Burgenland) geboren und erhält schon im zarten Alter von sechs Jahren Klavierstunden beim Vater, drei Jahre später gibt er seine ersten Klavierkonzerte. Als die Familie Liszt 1822 nach Wien übersiedelt, verfeinert der junge Franz sein Können weiter im Unterricht bei berühmten Pianisten. So lernt er bei Carl Czerny, der ein Schüler Beethovens war, die Kompositionen des großen Meisters. Der Legende nach soll Beethoven sogar beim Abschiedskonzert des Wunderknaben anwesend gewesen sein. Grund für den Abschied war der Umzug der Familie nach Paris. Hier gibt Franz Liszt später selbst Klavierstunden, um nach dem Tod des Vaters den Lebensunterhalt für sich und die Mutter zu verdienen. Bei dieser Gelegenheit verliebt sich Liszt in eine adelige Schülerin, deren Vater jedoch aus Standesdünkel die Liaison strikt unterbindet. Das stürzt den jungen Musiker in eine tiefe Krise und lässt in ihm wieder den lange gehegten Wunsch aufkeimen, Priester zu werden. Stattdessen widmet er sich jedoch der Lektüre philosophischer Schriften, knüpft Kontakte zu vielen Schriftstellern und Intellektuellen seiner Zeit und schließt Freundschaften mit Musikern wie Rossini, Berlioz und Chopin. Ab 1838 beginnen die so genannten Virtuosenjahre, in denen Franz Liszt triumphale Erfolge bei Konzerten in ganz Europa

feiert. Vier Jahre später wird der Künstler in Weimar zum Kapellmeister ernannt und betätigt sich zunehmend auch als Dirigent und Komponist. Hier entstehen so bekannte Stücke wie die „Ungarische Rhapsodie“ und die „Faust-Symphonie“. Im Alter von 50 Jahren studiert Liszt schließlich doch noch Theologie in Rom, um sich anschließend wieder mit großem Erfolg der Musik zu widmen. 1886 stirbt Liszt in Bayreuth und folgt so seinem drei Jahre zuvor verstorbenen Schwiegersohn Richard Wagner nach.

Das bewegte Leben des Musikers verstand der Designer Michael Otto mit einigen Kunstgriffen sehr gut auf die neue 10-Euro-Gedenkmünze umzusetzen. Das klassisch herausgearbeitete Porträt, mit der handschriftlichen Signatur Liszts überzeichnet, kontrastiert dabei gekonnt mit dem moderner anmutenden Schichtrelief eines Konzertflügels im Hintergrund. Die Jury kam zu dem Ergebnis: „Der Widerspruch ist formal gelungen und spiegelt das überaus widerspruchsreiche Leben und Werk Franz Liszt. Das Gesicht weist auf den unbändigen Gestaltungswillen des Komponisten in der Nachfolge Beethovens hin.“ Die deutsche 10-Euro-Gedenkmünze „200. Geburtstag Franz Liszt“ wird erstmals nicht mehr in Sterlingsilber (925/1000) geprägt, der Feingehalt wurde auf 625/1000 gesenkt. Zusätzlich verringert sich das Gesamtgewicht der Münzen bei gleichbleibendem Durchmesser auf 16 Gramm und entspricht damit fast genau wieder den Spezifikationen der früheren 10-D-Mark-Gedenkmünzen. Mit dieser Maßnahme musste die Bundesregierung auf den drastisch gestiegenen Weltmarktpreis für Silber reagieren.

Spezifikationen:
Gedenkmünze Deutschland 2011: Silber (625/1000), 10 Euro, Gewicht 16 g, Ø 32,5 mm, Prägestätte Karlsruhe (G). Randinschrift: GENIE OBLIGE – GENIE VERPFLICHTET

10 Euro Münze Franz Liszt 2011

8 Kommentare zu “10 Euro Münze Franz Liszt 2011”

  1. hab sie mir geholt, ist leider ein etwas enttäuschendes gefühl das es nur noch 600 silber ist aber ein echter sammler muss da nun mal durch 😉 die münze wirkt allgemein stumpfer aber die prägung ist gut umgesetzt
    sie ist minimal dünner geworden

  2. Ich überlege noch, ob ich weiter die 10er hole oder ob nicht für mich das Sammelgebiet abgeschlossen ist.

  3. Kauft solange ihr könnt – die nächsten sind aus Magnimat.

  4. @Horst: Sicher? Oder nur ein Spaß?

    Ich werde verstärkt in 999ner Unzen-Stücke investieren.

  5. Immerhin haben die neuen 625/1000 -Schlechtsilber-10.-Euro Gedenkmünzen noch 10 Gramm Feinsilber in sich. Der reine Silberwert liegt also zur Zeit bei über 7.-Euro. Statt Papierbanknoten sollte man also durchaus ein paar solcher Münzen aufheben. Der Silberwert der alten 925/1000 Sterlingsilber-10er, mit 16,65 Gramm Feinsilberanteil hat zur Zeit einen Wert von knapp 12.-Euro.
    Meines Erachtens gibt es in Europa keine günstigeren Silbergedenkmüzen, als unsere „Made in Germany“.
    Österreich ändert wohl auch die Silberanteile.
    Trotzdem sollte die Auflagezahl drastisch reduziert werden und die Münzmotive könnten detailgetreuer und schöner sein, so wie die letzten beiden: „Alpine Ski WM“ und „175 Jahre Deutsche Eisenbahnen“.

    Die Fanz Liszt-Münzen sind jedoch gut geprägt und der Kontrast zwischen Klavier und Portrait ist ideenreich und gut gelungen. Es liegt jetzt an den Bankmitarbeitern und Kassierern endlich mal zu lernen und umzusetzen, dass man solche Gedenkmünzen am Rande angefasst aus der Rolle zieht und nicht darauf fasst oder gar mehrere Münzen aneinanderreibt!

  6. was wird der neue chef der deutschen bundesbank wohl machen?

    jedenfalls waren die beiden letzten ausgaben aus 2010 (bodo broschat) die am besten gestaltesten münzen vllt sogar seit der euro einführung

    ich hör wohl werst auf wenn kupfernickel oder alu (DDR umlaufmünzen) geprägt werden

    @Dirk W. in dem punkt münzen anfassen muss ich auch mal was los werden echt die sind so was von doof bei der franz liszt münze brauchte es drei anläufe bis ich mal ne münze hatte welche nicht bepatscht war. und dann immer dieses rumgestreite da hab ich kein bock drauf

    Mal ne frage in die runde: wie bekomme ich nen fingerabdruck (der schon am bankschalter drauf war) am geschicktesten wieder weg? geht das überhaupt?
    ich habs mit nem trockenen tuch leider nicht geschafft

    danke mal

  7. @Matz!
    Versuche es mal mit anhauchen und darüber wischen mit Frottee oder Watte oder gib die 10.-Euro-Münze, auch die durch Kratzer beschädigten, wieder aus (=Gesetzliches Zahlungsmittel in Deutschland;
    – ich meine die ab 2011 geprägten Silberzehner; ältere verkratzte Zehner behalten oder zum höheren Silberpreis verkaufen).
    Verlange am Bankschalter vom Kassierer freundlich, die Münzen, am Rand angefasst, aus der Rolle zu ziehen. Wenn unfreundlich reagiert wird, dann wechsle die Bank oder drohe dies zuvor an. Es ist ja nicht das Ziel des Finanzministeriums und der Prägestätten, die Silberzehner hochwertiger als früher herzustellen und in Rollen praktisch kratzerfrei zu verpacken und anzubieten, damit die Bankleute diese dann durch aneinander Rubbeln verkratzen und/oder mit Fingerabdrücken verunstalten. Wenn dies in der Ausbildung zum Bankkaufmann/Bankkauffrau schon nicht vermittelt werden sollte, so sollte der Kunde und Sammler diese Belehrung dem betreffenden Bankmitarbeiter vermitteln. Der Kunde soll ja auch in Deutschland der König sein und ein Kassierer muss, wie alle, lebenslang dazu lernen und sozialadäquates Verhalten an den Tag legen. …

  8. das ist sicher die vorstellung die man haben sollte aber aus erfahrung weiß ich in deutschland gilt: der kunde ist könig aber der verkäufer ist kaiser

    und des weiteren hab ich gelernt ungelerntes personal kommt oft weiter als gelerntes weil dieses bersser kratzen kann