Muenzauktion.com ist seit etlichen Jahren bemüht für Münzsammler eine ernsthafte Konkurrenz gegenüber eBay zu werden. Ein erstrebenswertes Ziel, welches bis jetzt aber immer in weiter Ferne geblieben ist. Dabei hat man stets darauf gesetzt besonderes durch die Gebührenfreiheit Verkäufer und damit auch Käufer für die Plattform zu gewinnen. Ein Weg, der mir gefallen hat, aber offensichtlich nicht zum Erfolg geführt hat.
Nun ist es selbstverständlich, dass eine solche Seite nicht ohne jegliche Gegenfinanzierung betrieben werden kann und so kam diese Aufgabe hauptsächlich der Werbung und zuletzt verstärkt wohl auch einer Quer-Subventionierung durch die „hauseigenen MA-Shops“ zu. Dem eigentlichen Kerngeschäft, nämlich den namensgebenden Münzauktionen, half dies jedoch weniger, auch wenn bspw. mit den Top-Auktionen gute Ansätze zu sehen waren.
Jetzt werden jedoch Verbesserungen der Seite angestrebt (endlich, denn nach meinen subjektiven Empfinden hat sich zumindest in technischer und auch optischer Sicht in den letzten Jahren nur wenig – vielleicht zu wenig – geändert). Hierfür benötigt man logischerweise Geld und offensichtlich wird nur noch die Möglichkeit der Einführung von Verkaufsprovisionen als Lösung angesehen. Auf Muenzauktion.com steht hierzu folgendes:
Wenn Sie Artikel erfolgreich verkaufen, wird Muenzauktion.com ab dem 01. November 2008 eine Verkaufsprovision erheben.
Sollte Ihr Artikel nicht verkauft werden, fällt keine Verkaufsprovision an. Weiterhin keine Einstellgebühr für alle.
- Einstellgebühr: 0.- EUR
- Verkaufsprovision normale Auktionen: 4%
- Verkaufsprovision Topauktion Start ab 1.- EUR: 2%
Natürlich sind 4 %, im Vergleich zu eBay, in den meisten Fällen immer noch gering und auch die Top-Auktionen erhalten mit nur 2 % Verkaufsprovision weiterhin eine Sonderstellung, und doch stellt sich die Frage, ob sie gerechtfertigt sind. Denn eines ist auch ganz klar: Angebot und Nachfrage auf Muenzauktion.com sind immer noch unzureichend. Ob es sich dann wirklich lohnt dort Münzen einzustellen, scheint mir zumindest fraglich; liegen die Endpreise doch nicht selten erheblich unter denen, die bei eBay erzielt werden und dann nützt auch die Gebührenersparnis nur noch wenig.
Ein weiteres Problem sind meines Erachtens die vielen Angebote, die zu völlig überhöhten Preisen (kostet ja schließlich nichts) eingestellt und wohl niemals verkauft werden. Daran wird sich auch jetzt nichts ändern, immerhin fallen für das bloße Einstellen weiterhin keine Gebühren ein.
Ihr seht schon: Ich bin insgesamt doch eher skeptisch eingestellt, auch wenn ich natürlich das Beste hoffe. Dennoch will ich selbstverständlich die Neuerungen erwähnen, die durch die Gebühren finanziert werden sollen:
Unter anderem…
- neue Auktionsabwicklung, neues Benutzermenue
- Tools wie Turbolister, Sniper, etc.
- Upload mehrerer grosser Bilder
- Galeriebild kostenlos
- eigene Messeauftritte, Werbung in Zeitschriften im Netz, Inland & Ausland
- gesamtes Portal in 3 Sprachen, D, EN, FR
- verbesserte Suche
- weniger Werbung
Inwiefern es sich lohnt das Portal komplett dreisprachig zu führen, wenn noch nicht einmal die Durchsetzung des Angebots in Deutschland gelungen ist, erschließt sich mir bisher allerdings noch nicht. Wie sich all diese Schritte letztendlich auswirken werden, werden wir aber abwarten müssen. Bis dahin würden mich freilich eure Meinungen zu dem Thema interessieren. Wie wertet ihr die Gebühreneinführung und die damit angestrebten Neuerungen?
(Diskussion zum selbigen Thema im MA-Forum)
Am 20. Oktober 2008 unter Münzen abgelegt | 6 Kommentare »