10 Euro Münze Urvogel Archaeopteryx 2011

Morgen, am 11. August 2011, erscheint die neue deutsche 10 Euro Münze anlässlich des 150. Jahrestages des Fundes vom Urvorgel Archaeopteryx. Der offizielle Ausgabetermin gilt auf alle Fälle für die Silbermünze in Spiegelglanz.

Sammler der Kupfer-Nickel-Version müssen sich hingegen vielleicht noch etwas gedulden. Anhand des schnellen Ausverkaufs der Spiegelglanz-Münze bei der Ausgabestelle VfS lässt sich jedoch mutmaßen, dass im Zuge der Materialumstellung viele Sammler von Normalprägung auf die teurere Spiegelglanz-Version umgestiehen sind. Wer will es Ihnen verdenken?

(pdn) Am 11. August erscheint die neue deutsche 10-Euro-Gedenkmünze in Silber zu einem ganz besonderen Thema. Sie ist dem Urvogel Archaeopteryx gewidmet, dessen fossiles Skelett vor 150 Jahren im mittelfränkischen Solnhofen gefunden wurde.

Man findet sie heute noch in Fluren, Erkern und Hallen vieler Gebäude, in ihrer typisch hellbraunen, beigen oder gelblichen Tönung oft mit Einschlüssen und besonderen Verfärbungen. Die Rede ist von den berühmten Solnhofner Platten, die vor allem in den Sechziger- und Siebzigerjahren in vielen Häusern und Villen als Statussymbol unter den Bodenbelägen verbaut wurden und nun wieder langsam in Mode kommen. Doch Solnhofen ist nicht nur bekannt für seinen besonderen Naturstein, der übrigens auch als das weltweit beste Material für lithografische Druckplatten gilt, sondern auch als Fossilfundort des ältesten und urtümlichsten Vogels der Erdgeschichte, dem Archaeopteryx.

Alle zehn bisher bekannten Fossilien des Urvogels stammen aus dem mittelfränkischen Bayern, aus verschiedenen Steinbrüchen der Gegend um Solnhofen und Eichstätt. Die Fundschichten heißen Solnhofner Plattenkalke und entstanden während der Jurazeit, einem 150 Millionen Jahre zurückliegenden Abschnitt des Erdmittelalters. Damals waren große Teile Süddeutschlands noch von einem Flachmeer bedeckt, dessen Sedimente heute reich an Versteinerungen der Flora und Fauna jener längst vergangenen Zeiten sind.

Der erste Fund vor 150 Jahren war der Abdruck einer Feder, der man den Namen Archaeopteryx litographica gab, wobei im Griechischen „archaios“ uralt und „pteryx“ Feder oder Flügel bedeutet. Im gleichen Jahr 1861 fanden Steinbrecher dann ein ganzes, etwa taubengroßes Skelett ohne Kopf, das gleichzeitig Merkmale eines Sauriers und eines Vogels aufwies. Das etwas später gefundene, sogenannte „Berliner Exemplar“ (zu sehen im Museum für Naturkunde in Berlin) wurde weltberühmt, da es das erste vollkommen erhaltene Fossil eines Archaeopteryx ist. Mit Zähnen in den Kiefern anstelle eines Hornschnabels, einem langem, echsenartigen Wirbelschwanz und drei langen Fingern an der Hand, die in scharfe, stark gekrümmte Krallen auslaufen.

Auch die Münzdesignerin Barbara Ruppel aus Kreiling hielt sich für die Gestaltung der neuen 10-Euro-Gedenkmünze an das „Berliner Exemplar“. Wie die Jury des Wettbewerbs urteilte, ist es ihr dabei „hervorragend gelungen, das Besondere des Fossils darzustellen, nämlich die typische Mischung der Merkmale, die den Charakter des Urvogels als Bindeglied zwischen Dinosauriern und Vögeln dokumentieren.“ Und – auch das für jeden Betrachter der Münze deutlich zu erkennen: „Die Wertseite entspricht in ihrer kompositorischen und künstlerischen Eleganz der Bildseite. Die Klarheit der Schrift steht in einem spannungsvollen Kontrast zur Lebendigkeit des Federkleides des Adlers.“

In ihrer Begründung würdigt die Jury auch die Bedeutung des Fundes als eine „Ikone der Evolutionsforschung“. Denn die Kritiker des britischen Evolutionsforschers Charles Darwin zweifelten u. A. an seiner Theorie, weil er den Beweis der Bindeglieder zwischen den Arten schuldig blieb. Eine dieser fehlenden Verbindungen, ein missing link der Evolution, tauchte vor 150 Jahren wie Phönix aus der Asche im Solnhofer Plattenkalk auf: Archaeopteryx, der Urvogel mit den Sauriergenen.

Damit Münzensammler keine missing links in ihrer Deutschlandsammlung zu beklagen haben, sollten sie auf das Datum 11. August 2011 achten. Da erscheint die Silberausgabe der neuen 10-Euro-Gedenkmünze mit dem Aerchaeopteryx in der höchsten Prägequalität Spiegelglanz.

Spezifikationen:
Gedenkmünze Deutschland 2011: 10 Euro, Ø 32,5 mm, Prägezeichen A (Berlin)
Silber (625/1000): Auflage 200.000 Ex. / Kupfer-Nickel: Auflage max. 1,8 Mio.

10 Euro Münze Urvogel 2011

11 Kommentare zu “10 Euro Münze Urvogel Archaeopteryx 2011”

  1. Mit offiziellem Ausgabepreis von 19,87 Euro für die Spiegelglanz Version in Silber nicht gerade preisgünstig. Trotzdem eine schöne Münze, was man von anderen deutschen 10 Euro Ausgaben nicht gerade behaupten kann.

  2. Na ja, im Vergleich zu den Zweitmarkt-Preisen ist es schon günstig.

  3. Jammerschade, dass es kein Sterlingsilber 925/1000 ist! Auf die paar Euros mehr als Verkaufspreis bei der VfS wäre es auch nicht darauf angekommen…

    WETTEN DASS die Cu-Ni Prägungen Laden- bzw. Bankhüter werden?!

    Typisch undeutsch ist es, dass z. B. die Frauenfussball-WM 2011-10 Euro-Cu-Ni Münze immer noch nicht erschienen ist, also NACH dem Sportereignis selbst, (welches bekanntlich mit einer Viertelfinalschmach gegen die motivierteren Japanerinnen endete,) erst herausgegeben werden soll. Wer hat auf so eine hässliche Cu-Ni-Schmachmünze jetzt noch Sammlerlust?
    …höchstens japanische Sammler/innen, schätze ich..,
    die wir hier in Heidelberg übrigens gerne als Touristen und Gäste begrüssen…

  4. Schneller Ausverkauf??? Gibt doch noch alle Münzen bei der VFS. Und dass wird noch lange so sein. Ladenhüter!

  5. @johndoe
    – falsch, die Münzen werden solange nachgeprägt bis die Nachfrage befriedigt ist!!! Was immer man davon halten möchte. Die ursprünglich vorgegebene Auflage von 200 000 Stück ist ausverkauft.

  6. Nun ja, wenn das Bundesfinanzministerium kurzentschlossen Mehreinnahmen wittert und nachprägen lässt, ist das mit dem Ausverkauf natürlich hinfällig. Was auch immer man von solchen Aktionen halten mag…

  7. Na ja, 19,87€ + 3,48€ Versand für 625er Silber-Münzen ohne Prägelimit zahle ich nicht. Tip: CuNi-Ausgabe tauschen, hat ja dasselbe schöne Motiv, und Kindern zum Geburtstag schenken. Können die ja wieder ausgeben und ist immer noch besser als ein 10€-Schein…

  8. Es ist schade um die Gedenkmünzen Deutschlands aber man muss sich damit abfinden das Sammlergebiet ist abgeschlossen. Jeder weitere Kauf in Ag oder Cu/Ni ist reine Geldverschwendung.
    @Flo, schenke deinen Kindern lieber eine Kookaburra, Koala oder Lunar Silbermünze oder halt eine Buffalo, Känguru oder Lunar Goldmünze zum Geburtstag, die sehen schön aus und ich glaub Kindern gefallen die auch. Die werden niemals an Wert verlieren!
    Bedenke wie viel Silber und Gold du jetzt noch für ein paar 10er Kaufen kannst. Das wird bald für immer der Vergangenheit angehören. Der Goldpreis peilt die 10.000 an und dann ist die Frage wer war bei 1900 eingestiegen?

  9. @Toni
    Der Goldpreis hat sich in zehn Jahren bereits verfünffacht!
    Ich glaube NICHT, dass es so weiter geht.
    Platin ist zurück geblieben. Aus zwei Gründen wird aber vom Platinkauf abgeschreckt:
    erstens: – 19 % Mehrwertsteuer extra
    zweitens: – optische Ähnlichkeit zu Silber und Palladium.
    Da lockt das günstige Silber…

    Zum Nachprägen der Spiegelglanzzehner müsste man konkrete Informationen duch die VfS bekommen.
    Sollten mehr als 10 bis 20 % nachgeprägt werden, so wäre dies m. E. unseriös. Dann wäre die Kalkulationsgrundlage der Erstbesteller und Erstkäufer ausser Kraft gesetzt, was ungerecht wäre…

    Die Welt ist eh verrückt geworden. Da bleibt wohl kein Bereich verschont…

  10. Der Goldpreis muss einfach steigen, er ist im Prinzip die letzten Jahre zu langsam gestiegen. Du weißt es sicherlich auch Dirk, dass der Staat ständig Unmengen an Papiergeld druckt. Da muss der Goldpreis steigen, dass ist einfach nur logisch.
    Bei den Lebensmitteln haben wir es anders gemacht, wir haben aufgrund des Preisdruckes die Einfuhren aus Afrika und anderen Billigländern erhöht, damit die Leute hier nicht plötzlich das zahnfache für ihre Produkte bezahlen müssen. Doch lange geht das nicht mehr gut, weil die einfach keinen Bock mehr haben für einen Hungerlohn zu arbeiten, nur damit wir den Verfall der Währung nicht spüren.

  11. Der Urvogel Archaeopteryx, ein einmaliges wissenschaftliches Monument von Weltklasse, hätte eine goldene 100-Euro-Münze verdient!