Umfrage: Zukunft der Silbermünzen aus Deutschland

Umfrage Silbermünzen DeutschlandStehen wir bei den deutschen Silbermünzen schon wieder vor einer Änderung? Erst zu Jahresbeginn hatte Deutschland auf den steigenden Silberpreis reagiert und den Silbergehalt der 10 Euro Münzen reduziert. Doch mittlerweile liegt der Materialwert der „neuen“ 10 Euro Gedenkmünzen schon wieder über 8 Euro. Das Finanzministerium scheint ernsthaft eine erneute Änderung in Betracht zu ziehen.

Jedoch will man diesmal offenbar auch die Sammlermeinungen anhören. An einer entsprechenden Umfrage (der deutschen Numismatikverlage) könnt ihr unter umfrage.pressedienst-numismatik.de bis zum 25. März 2011 teilnehmen. Aber bitte nicht für die Einführung von Kupfer/Nickel-Münzen abstimmen 😉 .

Der folgende Artikel gibt euch nochmals eine Hintergrundinfos zu der Entscheidung, inkl. Pro- und Kontra-Argumenten für Silbermünzen:

(pdn) Der anhaltend hohe Silberpreis zwingt das Bundesfinanzministerium (BMF) zum Handeln. Wenn die deutschen Gedenkmünzen auch weiterhin zum aufgeprägten Wert in Umlauf gebracht werden sollen, muss entweder der Nennwert erhöht oder ein preiswerteres Prägemetall eingesetzt werden. Noch ist die Entscheidung nicht gefallen. Deshalb sollten Münzensammler und Anleger jetzt ihre Meinung sagen.

Eine Eine großangelegte Umfrage der drei größten deutschen Münzenfachmagazine sowie des Pressedienst Numismatik (Online-Voting) will den eigentlich Betroffenen, den Münzensammlern, Gehör zu diesem wichtigen Thema verschaffen. Das Ergebnis der Umfrage wird binnen Monatsfrist als Entscheidungshilfe an das Bundesministerium der Finanzen weitergeleitet. Damit leisten die Sammler einen wichtigen Beitrag in eigener Sache. Schließlich geht es bei den Silber-Gedenkmünzen um der deutschen Münzensammler liebstes Kind. Jeder Teilnehmer erhält zudem die Chance, eine deutsche 10-Euro-Silber-Gedenkmünze zu gewinnen.

Die Situation hatte sich bereits im Herbst letzten Jahres zugespitzt. Da musste der Finanzminister die Ausgabe der letzten beiden deutschen 10-Euro-Gedenkmünzen in Sterlingsilber vorziehen, um den Haushaltpflichten des Bundes gerecht zu werden. Das Risiko, dass der Silberpreis bis Jahresende weiter rasant ansteigt, die Münzen aber dennoch zum Nennwert von 10 Euro abgeben werden müssen, war zu hoch. Verlustgeschäfte – zumal wissentliche – sind im Bundeshaushalt nicht vorgesehen. Durch den hohen Silberpreis waren die Verantwortlichen deshalb auch gezwungen, die deutschen 10-Euro-Silber-Gedenkmünzen in Stempelglanz-Qualität ab 2011 nicht mehr aus Sterlingsilber (925/1000), sondern aus einer Legierung von 625 Teilen Silber und 375 Teilen Kupfer (also 625/1000) zu prägen. Doch auch diese Maßnahme greift bei einem weiter stetig steigenden Silberpreis zu kurz …

Also fand anlässlich der World Money Fair Ende Januar im Berliner Finanzministerium eine Gesprächsrunde statt, zu der neben der Bundesbank und den staatlichen Münzprägestätten auch Numismatiker und Händlerverbände etc. eingeladen waren. Einziger Tagesordnungspunkt: Die Zukunft der deutschen Gedenkmünzen. Grundsätzlich und vereinfacht gesagt gibt es dabei nur eine Alternative: Entweder Erhöhung des Nennwerts und Beibehaltung des Edelmetallgehalts oder Beibehaltung (bzw. Reduzierung) des Nennwerts und Änderung der Legierung, z. B. auf Kupfer-Nickel.

Die Befürworter der zweiten Lösung, also „Contra Silber“ argumentieren, dass Kupfer-Nickel auf den ersten Blick von Silber kaum zu unterscheiden ist. Für die Sammler würde es künftig nicht teurer, sondern vielleicht sogar billiger, wenn der Nennwert  womöglich auf 5 Euro reduziert würde. Und auch wenn Kupfer-Nickel keinen hohen Materialwert hat, so wird der Nennwert der Normalprägung in Stempelglanz garantiert, da deutsche Gedenkmünzen offizielle, staatliche Zahlungsmittel sind. Der Staat macht auch bei weiter steigendem Silberpreis ausreichend Gewinn. Darüber hinaus könnten Prägungen in der höchsten Prägequalität Spiegelglanz weiterhin in Silber geprägt und zu einem höheren Preis als dem Nennwert verkauft werden.

Die „Pro Silber“-Fraktion hingegen führt ins Feld, dass Münzen durch ihren Metallgehalt einen unvergänglichen Wert besitzen. Gerade in unsicheren Zeiten haben Edelmetallmünzen als Anlage und „Reserve“ eine besondere Bedeutung. Silber ist das klassische Münzmetall, ein Mythos, den viele Sammler nicht missen wollen. Insbesondere stellt dabei ein höherer Nennwert kein Risiko dar, da der Staat, wie schon oben gesagt, dafür unbegrenzt garantiert. Wer also Gedenkmünzen aus Silber sammelt, bekommt echtes Edelmetall und profitiert möglicherweise von künftigen Wertsteigerungen.

24 Kommentare zu “Umfrage: Zukunft der Silbermünzen aus Deutschland”

  1. Da man auch Vorschläge machen kann, habe ich Folgendes unterbereitet:
    5-6 Kupfer/Nickelmünzen zu 5 € pro Jahr, was Einsteigern das Sammeln erleichtern würde. 10 € Münzen in Silber mit Aufschlag bei herausragenden Ereignissen (nicht Ski-WM 2011). Das würde die Abstufung zu den anderen Ausgabe 20 € und 100 € erleichtern.

  2. Hier meine unterbreiteten Vorschläge:

    “ Die „Inflation“ muss endlich vom Bundesfinanzministerium akzeptiert werden und entsprechend der Nominalwert erhöht werden. So wie es bei allen Gütern (die nicht subventioniert werden) der Fall ist. Bitte bitte gebt keine Kupfer-Nickel Gedenkmünzen heraus. Das wäre ein weiterer Tiefpunkt nach dem panschen des Silbergehaltes auf 625 herunter. Ich wäre sehr dankbar, wenn das wieder rückgängig gemacht werden könnte! Auch könnte die Zahl reduziert werden, z.B. max. 4x 20 Euro Sterlingsilbermünzen (925). Entsprechend muss die Themenauswahl auf wirklich wichtige Themen und eben nicht kurze Großereignisse, wie die SKI-/ oder Fußball-WM, beschränkt werden.
    Aufgrund des Wertverlustes vom Euro muss regelmäßig aller paar Jahre das Nominal erhöht werden – so die Theorie – aber wir wissen ja, dass in höchstens 5 Jahren die „Währungsreform“ kommt 😉 „

  3. bloß kein kupfernickel

  4. ich bin für 20 euro münzen

  5. 20,- 925er Silber fuer ne halbe Unze fein.

  6. Bin ebenfalls der Meinung,kein Kupfer/Nickel,lieber 3-4 mal

    20€ in 925 Silber als anderen Schrott.

  7. Wir erleben gerade den Untergang des ungedeckten Papiergeldes. Ob es als Auswirkung dessen nun alle paar Monate ein neues Gewürge bei den Gedenkmünzen gibt (auch die Verdopplung des Prägekostenzuschlags bei den 20€- und 100€-Goldmünzen zähle ich dazu), ist meiner bescheidenen Meinung nach irrelevant.

    Nach dem Ende des Papiergeldsystems wird sich niemand mehr um irgendwelche Euro-Nennwerte scheren, genauso wie es heute mit den Nominalen früherer ruinierter Währungen der Fall ist.

    Besser man hat als man hätte.

  8. Der beste Kompromiss wäre m.E. die Ausgabe von 3 Ku-Ni-Münzen zu 5 € + 3 Sterlingsilbermünzen zu 20 € pro Jahr. Ach ja, die Prägeauflage bitte unverändert hoch lassen, sodass jeder die Chance auf eine Münze hat!

  9. Ach ja das Thema Prägeauflage!
    Kennt ihr jemanden der keine deutsche Gedenkmünze erhalten hat, wenn er eine wollte?
    Es gibt niemals 400.000 Sammler/Interessenten in Deutschland und das gilt nur für die PP-Version! Was geschieht eigentlich mit den Millionen von Stempelglanzmünzen? Die Auflagezahlen in Deutschland sind seit den 60er Jahren so stark angestiegen, dass niemand auf einen wirklichen Sammlerwert hoffen kann. Man sieht ja wie verzweifelt die Leute nach Besonderheiten suchen, wie die SKI-WM oder Frauenfußball, wo die Auflage mal ein wenig von der Normalen abweicht.
    Für mich wäre eine Maximalauflage von 100.000 schon völlig ausreichend, diese aber auch nur für besondere Münzen die evtl. viel nachgefragt werden könnten. Normal sollte 50.000 sein. Schaut nur mal nach Frankreich oder Österreich!

  10. @Toni

    Zur Zeit gehen große Teile der Auflage an Edelmetall-Anleger, die sich naturgemäß eher große Mengen zulegen. Momentan ist das ja auch ganz attraktiv.

    Wenn es aber wirklich ein starken Schnitt geben sollte (egal, ob Verdopplung des Nominalwerts oder gar Kupfer-Nickel), dann wird diese Käufergruppe komplett wegfallen.

    Übrig bleibt der harte Kern der Sammler. Das sind in Deutschland sicher nicht wenig, aber die bisherigen Auflagen wären dann wahrlich utopisch.

    Man möchte bei den Normalprägungen sicherlich nicht, dass damit gleich nach der Ausgabe „spekuliert“ werden kann (also zum Nominalwert bei der Bank kaufen und auf den Zweitmarkt sind sie sofort deutlich mehr wert), aber um eine Auflagensenkung wird man wohl kaum umher kommen, wenn man nicht (wieder!) jahrelang auf den Münzen sitzen bleiben möchte.

  11. Silberwert der 10 Euro-Münzen 2002 bis 2010 ist heute 14,16 Euro (= 41,6 % plus!).
    Silberwert der 10 Münze 2011 Franz Liszt (und evtl. folgende 2011, falls diese ausgegeben werden) ist heute 8,50 Euro. Hier ist kein Prägegewinn zu realisieren.
    In Zukunft sollten wenigstens die PP-Gedenkmünzen in 925er Sterlingsilber geprägt werden. Bei weiter steigenden Silberpreisen kann der Erstverkaufspreis der VfS ja diesem Sachverhalt angepasst werden.

  12. Jetzt wirds ernst – die VfS nimmt keine Bestellungen mehr für die zukünfitgen Ausgaben der 10 EUR Münzen an:

    „Im Hinblick auf die noch ausstehenden Entscheidungen der Bundesregierung über die Ausgabe künftiger 10-Euro-Gedenkmünzen ist eine Bestellung von 10-Euro-Silber-Gedenkmünzen (Ausnahme: die bereits verausgabte Silber-Gedenkmünze „200. Geburtstag Franz Liszt“ in Spiegelglanzausführung) derzeit nicht möglich. Über neue Informationen werden wir an dieser Stelle berichten.“

  13. Habe es fast geahnt,normale 10er in Kupfer/Nickel und die pp in 625er Silber mit gesonderter Kennzeichnung.Mich würde schon der Preis interessieren bei der pp.Jedenfalls diese Variante der Ausgabe existiert bei den Niederländern schon eine ganze Weile.

  14. Liebe Sammlerfreunde, die guten Zeiten scheinen für uns nun ein Ende zu haben.
    Cu/Ni – Normalprägungen lassen Sammlerherzen kalt.

    Die PP-Ausführungen hätte manmeines Erachtens in 925er Sterlingsilber, 18 Gramm brutto & somit mit 16,65 Gramm Feinsilberanteil prägen sollen. Stattdessen: nur 16 Gramm 625er Silber, mit 10 Gramm Feinsilberanteil, bei einem viel zu hohen Preis.

    Kalkulation der VfS: Silberwert plus pauschal 10.-Euro; Mindestverkaufspreis 15.-Euro (falls der Silberpreis fallen sollte) plus 7 % Mehrwertsteuer!

    Heute würde also so ein Silberling in Spiegelglanz, immerhin in Kapsel verpackt, 9,04 Euro plus 10.-Euro pauschal = 19,04 Euro, plus 7 % = 20,37 Euro kosten.

    Die Franz Liszt-10er 2011 werden gerade noch für
    15.-Euro in Silber PP angeboten, bis sie ausverkauft sein werden.

    Diese neuen Sachverhalte machen einen Sammler traurig. Es stellt sich die Frage, ob der Sammler diese „Vorgaben“ bzw. „Angebote“ des Bundesfinanzministeriums bzw. der Versandstelle für Sammlermünze annehmen wird…

    Die Münze Österreich hat seine Preise für 5.-Euro- und 10.-Euro-Gedenkmünzen in Handgehoben und PP ebenfalls auf einen Schlag, zu Wochenbeginn, drastisch erhöht.

    Bei steigenden Lebenshaltungskosten werden die Sammler in Deutschland und Österreich sicher geringer nach den nun teueren Silberlinge ihrer Länder nachfragen. Die Auflagezahlen sollten also drastisch gesenkt werden. So würde sich wenigstens ein stabilisierender Sammlermarkt und Sammlerwert entwicklen.

  15. Ein kleiner Tipp: besorgt euch unbedingt die 125 Jahre Automobil 10€ Münze in Silber ob in Stempelglanz oder in PP (ohne 625Silber-Aufdruck)! Die werden im Sammlerwert explodieren, weil eingeschmolzen – vorausgesetzt ihr habt Beziehungen 😉

  16. @Toni
    Diese 10.-Euro Gedenkmünze „125 Jahre Automobil“, 2011, kommt erst im Juni 2011 heraus und dann, am Bankschalter nur unedel, in Cu/Ni. Die rennen sicher nicht weg. Da bekommt man bei den Landeszentralbanken sicher problemlos eine Rolle.

    In Spiegelglanz / PP sind die dann in 625er Silber. Diese gibt es zeitgleich oder sogar früher.
    Preis nach heutigem Stand, gemäss VfS-Kalkulation: 9,19 Euro für Silberwert, plus 10.-Euro pauschal = 19,19 Euro, plus 7 % Mehrwertsteuer
    = 20,53 Euro, plus anteilig Porto. Fazit: = teuer!

  17. Die Einführung von CUNI-Normalprägungen ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis und die Alternative mit den PP-Münzen in AG625 ist meiner Meinung nach zu teuer.
    So ist es ein guter Zeitpunkt mit dem Münzensammeln aufzuhören. Ich werde noch die 20,- € Deutscher Wald und die 100,– € Unesco bis zum Ende der laufenden Serien sammeln und die 10 € Sondermünzen die noch 2011 erscheinen. Danach ist Schluß. Nach 45 Sammlerjahren.

  18. @Dirk W.
    Ich habe damit auf die Umstellung der 5DM Silbermünzen auf Cu/Ni Münzen angespielt, heut gibts für die wenigen in Umlauf gekommenen Silberversionen von Otto Hahn auch viel Geld!

    @Helmi
    Das ist natürlich ein gigantisches Armutszeugnis – für den EURO! Diese Währung ist und wird nie wieder etwas Wert sein. Wir müssen da so schnell wie möglich raus aber ich ahne, dass wir in den Ruin mitgezogen werden! Und vergiss bitte nicht – der knausrige Staat hat statt 25 jetzt 50 € Aufschlag auch auf die 20 € Münze. Es gerät alles aus den Fugen und die ARD berichtet nicht draüber – was für ein Wunder!

    Ich hab fast mein gesamtes Vermögen (das ist nicht viel als Student) in Gold- und Silbermünzen angelegt. Ich bin einigermaßen für den Super-Währungs-Gau gerüstet, der uns mit der Staatspleite der USA genau jetzt erreichen wird.

  19. @ Toni
    Vorsicht! Die wenigen silbernen 5.-DM Gedenkmünzen Otto Hahn, die es in Silber gibt, sind durch Straftaten aus der Prägestätte gekommen, anstatt eingeschmolzen zu werden. Der Handel damit ist strafbar!

    Ich teile die Stellungnahmen der Sammlerfreunde, hier:
    Cu-Ni 10er sind kein Aushängeschild für unser Land.

    Silber PP-10er werden zu teuer sein.

    25.-Euro weiterer Aufschlag zu den Goldmünzen ist, bei zugleich steigenden Goldpreisen auch nicht sachgerecht.

    US-Dollar und EURO treten einen Wettlauf an: Welche Währung ist schwächer bzw. schlechter…

    All das sind adäquate Gründe das weitere Sammeln aufzuhören, um nur noch die vorhandene sammlung zu pflegen.
    Da wird dann Geld für Urlaube, neues Auto oder Motorrad, Gastronomiebesuche frei…
    Ein neues Leben kann also beginnen…. Dirk W.

  20. das kann ja nicht wahr sein so ein mist

  21. Jetzt kosten die 10EUR Silbermünzen in PP doch glatt weg 25EUR!!! Das geht mal garnicht! Wir müssen jetzt wohl immer mit einem Aufschlag von 15 EUR zu dem Silberwert rechnen?
    Das mach ich nicht mehr mit ich verabschiede mich ebenfalls und werde meine Reservierung des 10EUR-Sets stornieren! Da fang ich lieber wieder an den Kookaburra zu sammeln! Soll die Bundesbank auf den Münzen sitzen bleiben!

  22. […] Anbei das Ergebnis von der Umfrage zur Zukunft der Silbermünzen in Deutschland: […]

  23. Um es etwas drastisch in meiner geliebten plattdeutschen Sprache auszudrücken:

    HOLT JOU SCHIT!!!

    Neet mit mie.

  24. Die 10 € – Münzen zum Preis von € 39,90 sollten wenigstens in der Silberqualität 925/1000 ausgegeben werden.